Blutlauge

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Blutlauge

Ein schwarz/weiß Baryt-Foto wird in ein Bleichbad gelegt. Anschließend wird es gewässert und getrocknet. Das Bleichbad wird aus rotem Blutlaugensalz (Kaliumhexacyanoferrat III ) und Wasser hergestellt.

Auf den Fotos sind typische gesammelte Gegenstände undeutlich zu erkennen. Es sind persönliche Dinge wie das erste Taschenmesser, eine kaputte Tasse, Trophäen, usw., die meine subjektiven Erinnerungen auslösen.
Die Fotos dieser Gegenstände wurden nach der Entwicklung einer speziellen Behandlung unterzogen. Im Bleichbad verschwinden die geschwärzten Bereiche des Fotos. Übrig bleibt ein heller gelblicher Rest, der das Motiv schemenhaft zeigt.

Die ursprüngliche Entwicklung dieser Fotos wird in einem Bleichbad rückgängig gemacht.
Rotes Blutlaugensalz oxidiert dabei das schwarze Silber zu (fast) farblosen, gelblichweißen Verbindungen. Das schwerlösliche Silberhexacyanoferrat(II) liegt dann statt des schwarzen Silbers vor. Allerdings ist es noch lichtempfindlich. Das Bild ist nun wieder latent, verborgen, ähnlich dem Zustand direkt nach der Belichtung, aber vor der Entwicklung. Da sich das Silberhexacyanoferrat(II) an den gleichen Stellen wie das Silber befindet, könnte man das zuvor gebleichte Bild durch erneutes Entwickeln wiederherstellen. Eine Wiederherstellung kann auch durch Lichteinwirkung auf photolytischem Weg erreicht werden. Lässt man das Foto lang genug dem Licht ausgesetzt, erscheint alles wieder wie nach der Entwicklung.